Es ist geschafft, die Bewerbungen sind geschrieben, Vorstellungsgespräche und Assessmentcenter sind überstanden und der erste Tag im neuen Job steht vor der Tür.
Aber wenn die anfängliche Euphorie sich erstmal gelegt und die Endorphine sich gesenkt haben, stellt sich schnell Nervosität ein. Was erwarten die neuen Kollegen, und was der neue Chef? Kann ich allen Erwartungen gerecht werden und finde schnell einen Platz im Team? Diese Fragen und viele mehr stellen sich nicht nur Berufseinsteiger, sondern auch alte Hasen, denn durchschnittlich alle zweieinhalb Jahre wechselt der Mitarbeiter seinen Job.
Der erste Tag gestaltet sich wohl immer anders, mal wird der Neue offen und herzlich begrüßt, mal ist genau das Gegenteil der Fall – denn ein neuer Kollege bedeutet grade in stressigen Zeiten oft nur noch zusätzliche Arbeit. Wie können Sie also die Probezeit und die Monate danach am besten überstehen?
Was schon im Vorstellungsgespräch ganz oben auf der Liste stand, ist auch vor dem ersten Arbeitstag nicht unwichtig: Eine gute Vorbereitung kann den entscheidenden Unterschied ausmachen, ob die Mitarbeiter eine zusätzliche Belastung in dem neuen Teammitglied sehen oder eine Bereicherung. Es kann schon helfen, sich auf der Unternehmenswebsite etwas umzuschauen und zu erfahren, an welchen Projekten momentan gearbeitet wird oder wer genau in Ihrer Abteilung welche Aufgaben hat. Dazu kommen noch die Basics wie Pünktlichkeit und ein gepflegtes Äußeres – in puncto Outfit gilt übrigens die Regel: Lieber zu schick als zu lässig.
Klar, an einen neuen Mitarbeiter werden extrem hohe Anforderungen gestellt. Das Team möchte möglichst wenig Zeit mit der Einarbeitung verbringen und am liebsten ab Tag 1 ein vollwertiges Mitglied im Berufsalltag haben, und gerade deshalb ist es wichtig, ein hohes Maß an Engagement und Motivation mit in den neuen Beruf zu bringen. Der erste Eindruck aus dem Vorstellungsgespräch soll schließlich aufrechterhalten werden, also kann proaktives Handeln ein Freifahrtschein sein in die Sympathieecke der Kollegen.
Grade in den ersten Wochen prasseln unendlich viele neue Eindrücke auf Sie ein – dass man sich da nicht alles merken kann, ist klar. Manchmal sind es schon die leichtesten Dinge, die das Gehirn einfach nicht abspeichert, und so kann das E-Mail-Programm eine unüberwindbare Hürde darstellen. Um all dem aus dem Weg zu gehen, gibt es eine ganz einfache Methode: Wenn Fragen auftauchen, einfach fragen! Die Kollegen und auch die Vorgesetzten haben natürlich Verständnis dafür, dass ein neues Arbeitsumfeld oft überfordernd sein kann und beantworten gern jede Frage – das ist schließlich besser, als Fehler ausbügeln zu müssen, weil etwas falsch gemacht wurde. Natürlich können viele Fragen auch allein gelöst werden, darum ist es wichtig, zuallererst selbst nach einem Lösungsweg zu suchen.
Zwei Dinge, die gleichermaßen Beachtung finden sollte, sind das Einbringen in die Teams und das Raushalten aus möglichen Problemen oder sogar Rivalitäten. Der Arbeitsplatz bietet viel Platz für Intrigen und Streitigkeiten, aber auch die Chance, neue Freunde zu finden.
Nichts ist schlimmer, als direkt in den ersten Tagen Stellung zu beziehen und sich direkt im Beziehungsnetz des Arbeitsumfelds zu positionieren, besser ist es, sich objektiv zu verhalten und statt bei Lästereien mitzumachen, lieber nett zu allen zu sein.
Fehler passieren, das ist klar. Und auch die Kollegen wissen, dass nicht von Anfang an alles glatt laufen kann. Sich Fehler einzugestehen ist trotzdem nicht leicht, aber leider vor allem in den ersten Wochen im neuen Job unvermeidbar. Wenn Sie wissen, dass Sie einen Fehler gemacht haben, sollten Sie direkt versuchen, eine Lösung zu finden, statt alles unter den Teppich zu kehren in der Hoffnung, es falle schon nicht auf. Wahrscheinlich wird es auffallen, und das ist dann nicht nur peinlich, sondern bedeutet meistens auch noch mehr Arbeit. Wer also einen Fehler gemacht hat, kann sich direkt Hilfe suchen oder selbst die Lösung zum Problem finden und so direkt die eigene Handlungskompetenz unter Beweis stellen.
Der alte Job ist passé, und auch wenn Sie noch viel an alte Zeiten denken, sollte in diesen Erinnerungen am besten nur nach Feierabend geschwelgt werden. Nichts ist unpassender als ein Kommentar über den vorherigen Arbeitsplatz, egal in welche Richtung er geht. Wird über den alten Chef und seine Arbeitsweise gelästert, vermuten die neuen Kollegen Illoyalität, und das wird gar nicht gern gesehen. Genauso fehl am Platz ist aber das Schwärmen über vergangene Zeiten, schließlich sollten Sie im Hier und Jetzt Ihren Job gut machen und nicht nur von dem berichten, was im alten Unternehmen so toll war. Ideen, die Sie von Ihrem vorherigen Arbeitgeber kennen, sollten möglichst behutsam eingebracht werden.